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Use Cases in der Kundeninformation

In der Kundeninformation des öffentlichen Verkehrs gibt es verschiedene Use Cases für die Daten.

Fachliche Beschreibung

Verspätung

Von Verspätung spricht man, wenn ein Zug n Minuten später als im Kursbuch geplant verkehrt. In den Reportings und Statistiken werden im Personenverkehr 2, 3, 5 und 6-Minuten als Grenze zwischen pünktlich und verspätet ausgewertet. Für die Konzernziele innerhalb der SBB gilt die 3-Minuten-Grenze. Via Open-Data-Plattform öV Schweiz werden Reisezüge und deren kommerzielle Halte publiziert.
Betriebsintern gibt es kein Minimum, auch wenn die Systeme in der Regel Verspätungen unter 3 Minute nicht anzeigen.

Wichtig ist bei KI-Systemen auch die Hysterese: Erst wenn sich die Verspätung um einen gewissen Wert (Ziel öV Schweiz 30 Sekunden) ändert, wird eine neue Verspätungsmeldung generiert.

Wo durch die Geschäftsorganisationen eingeliefert, verfügen die VDV431-Dienste der Open-Data-Plattform über diese Information.

 

In VDV 431:

Die Verspätungen lassen sich in VDV431 nicht von Prognosen und IST-Zeiten unterscheiden.

In GTFS-RT:

Die Verspätungen lassen sich in GTFS-RT nicht von Prognosen und IST-Zeiten unterscheiden.

Positionsdaten

Die genaue Geo-Position des Verkehrsmittels wird von verschiedenen Geschäftsorganisationen erhoben (z.B. mittels GPS).

Diese Daten stehen in der Open-Data-Plattform nicht zur Verfügung.

Prognose

Die Prognose sind die in der Zukunft liegenden Verkehrszeiten eines Verkehrsmittels, die ausgehende vom aktuellen Standort des Zuges berechnet werden. Dabei werdenKonflikte und deren aktuell intendierten Regelungen in den nächsten x Minuten berücksichtigt. Den weiteren Verlauf der Prognose wird nach einer weniger aufwendigen Methode berechnet. Nicht alle Geschäftsorganisationen sind in der Lage, qualitativ hochwertige Prognoseinformationen zu liefern. In diesen Fällen wird die Verspätung verwendet und fortgeschrieben (d.h. es wird angenommen, dass die bestehende Verspätung erhalten bleibt).

Wo durch die Geschäftsorganisationen eingeliefert, verfügen die VDV431-Dienste der Open-Data-Plattform über diese Information.

 

In VDV 431:

Die Prognosen lassen sich in VDV431 nicht von IST-Zeiten und Verspätungen unterscheiden.

 

In GTFS-RT:

Die Prognosen lassen sich in GTFS-RT  nicht von Ist-Zeiten und Verspätungen unterscheiden.

Gleis-/Steigänderung

Die Gleisänderung  bewirkt, dass ein Zug auf einem vom Plakat (Ankunft = weisses Plakat, Abfahrt = gelbes Plakat) abweichenden Gleis ein- und/oder ausfährt.

Gleisänderungen können, insbesondere bei grösseren Betriebsstörungen, auch kaskadiert auftreten.

Die Kommunikation von Gleisänderungen unterscheidet sich je nach örtlicher Situation und Medium:

  • Auf Bahnhöfen ohne publizierte Gleise (z.B. Bahnhöfe an einspurigen Strecken ohne Unterführung) unterbleibt die Kommunikation von Gleisen komplett. Hier werden demzufolge auch keine Gleisänderungen ausgegeben.
  • An den optischen Endgeräten im Bahnhof (Generalanzeiger, Monitore) sowie auf dem Anschluss-Screen im Zubringerfahrzeug wird ausschliesslich das effektiv befahrene Istgleis ausgegeben. Dasselbe gilt für die Gleisanzeiger.
  • Im Onlinefahrplan werden das Istgleis sowie ein Symbol, das auf die Gleisänderung hinweist, ausgegeben.
  • Akustisch wird je nach Situation auf die Gleisänderung hingewiesen:
  • Bei Gleisänderungen auf Perrons mit alternierender Gleisbenützung (z.B. Zürich, Gleise 21/22 und 23/24) unterbleibt eine Durchsage. Das konkrete Gleis eines Gleispaars ist nur datentechnisch eine Gleisänderung.
  • Bei Gleisänderungen am gleichen Perron (z.B. Bern; Sollgleis 1; Istgleis 2) erfolgt eine reduzierte Durchsage (z.B. Hinweis im Rahmen der Einfahrmeldung).
  • Bei übrigen Gleisänderungen, bei welchen die beiden Gleise nur durch eine Unterführung verbunden sind, wird zyklisch über die Gleisänderung informiert.

Wo durch die Geschäftsorganisationen eingeliefert, verfügen die VDV431-Dienste der Open-Data-Plattform über diese Information.

 

In VDV 431:

 

In GTFS-RT:

 

Ist-Zeiten

Eine Ist-Zeit VM (VM steht hier für Verkehrsmittel-Fahrt) ist der effektive Zeitpunkt, das ein fahrendes Verkehrsmittel an einem definierten Punkt hat, bzw. hatte. In der Regel sind das Ankunfts-, Abfahrts- oder Durchfahrtzeit. Neben dem Zeitpunkt und dem sind weitere Informationen relevant (z.B. die Identifikation der Verkehrsmittel-Fahrt). Häufig wird für die Ist-Zeit VM kurz ‘Istzeit’ geschrieben. Man unterscheidet zwischen primärer und sekundärer Ist-Zeit.
Primäre Ist-Zeit
Die primäre Ist-Zeit VM ist die real an einem Ort aufgrund einer Vorbeifahrt gemessene Zeit. Aus diesem Zeitpunkt lässt sich die sekundäre Ist-Zeit berechnen.
Sekundäre Ist-Zeit
Die sekundäre Ist-Zeit VM wird aus einer primären Ist-Zeit VM extrapoliert. So wird beispielsweise die Durchfahrt beim Einfahrsignal eines Bahnhofes gemessen (=primäre Ist-Zeit VM), dann von da weg n Sekunden dazugezählt, um das Anhalten am Perron zu gewinnen (= sekundäre Ist-Zeit VM). Dies ist notwendig, da letztere Zeit für den Betrieb meistens viel wichtiger ist, es aber dort keine Zeitmessung gibt. Streng genommen handelt es sich nicht um eine Ist-Zeit, sondern um eine Prognose-Zeit, da sie nicht direkt ermittelt wird, sondern aus einer anderen Zeit extrapoliert wird.
Zur sekundären Ist-Zeit gehört also stets eine primäre Ist-Zeit eines vorangegangenen Punktes. Sobald die primäre Ist-Zeit festgestellt ist, kann aufgrund dieser die sekundäre Ist-Zeit VM berechnet werden.
Es wird inzwischen versucht, zum Teil anhand gewisser Ereignisse an den Fahrzeugen noch bessere Information für die Kundeninformation zu gewinnen: Effektives Öffnen der Türen, effektives Schliessen der Türen.
Mehr Information zu den Ist-Daten auf der Open-Data-Plattform finden sich hier.

In VDV 431:

Die Ist-Zeiten lassen sich in VDV431 nicht von Prognosen und Verspätungen unterscheiden.

In GTFS-RT:

Die Ist-Zeiten lassen sich in GTFS-RT nicht von Prognosen und Verspätungen unterscheiden.

Ereignisinformation

Ein Ereignis ist kann eine geplante oder ungeplante, gemeldete Einwirkung auf den Betrieb mit sein, die mit grosser Wahrscheinlichkeit mit Störungen Anlagen, Fahrzeug und Primärabweichungen verbunden sein wird. Ein Ereignis ist zudem Gegenstand dispositiver Eingriffe und wird im Prozess vom Disponenten angelegt und geschlossen. Es manifestiert sich zunächst in der Einschränkung der Infrastruktur auf der Strecke und Knoten sowie im Knoten selbst durch Anschlussbrüche und Ausfälle.

Eine Ereignismeldung ist dann die Information an die Fahrgäste über geplante oder ungeplante Ereignisse, von welchen die Zugs- und/oder Anschlussverbindungen tangiert sind.
Geplante Ereignisse sind beispielsweise im Voraus bekannte Veranstaltungen (Sport- oder Musikveranstaltungen, Ausstellungen, Feste etc.).
Ungeplante Ereignisse hingegen sind beispielsweise kurzfristig durchgeführte Veranstaltungen, Unfälle, Naturereignisse etc.
Die Open-Data-Plattform verfügt im Moment über keine Ereignisinformation.

Ausfall

Als Ausfall bezeichnet man den Ausfall / Wegfall von Zügen.

Wo durch die Geschäftsorganisationen eingeliefert, verfügen die VDV431-Dienste der Open-Data-Plattform über die Information zu den Ausfällen.

In VDV 431:

In GTFS-RT:

Teilausfall

Beim Teilausfall fällt das Verkehrsmittel auf einer Teilstrecke des VM-Laufes aus.

teilausfall

In VDV 431:

 

In GTFS-RT:

 

Anordnung

Entspricht zusätzlichen Fahrten, die im Fahrplan nicht vorgesehen waren.

Wo durch die Geschäftsorganisationen eingeliefert, verfügen die VDV431-Dienste der Open-Data-Plattform über diese Information.

 

In VDV 431:

In GTFS-RT:

Formationsänderung

Die Formationsänderung ist die von der Planung abweichende Formation eines Zuges.

Formation: Einzelne Fahrzeug eines Zug aufgezählt in der Fahrrichtung des Zuges. Eine Formation enthält auch die Reihenfolge der Wagen in Bezug auf die Fahrrichtung (ein wendender Zug hat also nach dem Wenden eine andere Formation als vorher). Auch Spezialangaben gemäss BehiG, Klassen, Speisewagen etc gehören zur Formation.

Die Open-Data-Plattform verfügt zur Zeit nicht über einen Mechanismus für Formationsänderungen.

 

Umleitung

Bei Umleitungen wird der Fahrtverlauf geändert (z.B. wegen einer Baustelle).

Die Open-Data-Plattform unterstützt Umleitungen im Moment nicht.

 

Ausserordentlicher Halt

Wenn ein Halt stattfindet, der nicht im Fahrplan enthalten war, so sprechen wir von einem ausserordentlichen Halt. Z.B. der InterCity hält in Olten, obwohl er eigentlich durchfahren sollte.

Ein ausserordentlicher Halt entspricht technisch einer Umleitung.

Durchfahrt

Bei einer Durchfahrt wird an einem geplanten Halt nicht gehalten.

Eine Durchfahrt entspricht technisch einem Teilausfall.

 

Änderung des Angebots

Ein Angebot wie Ruhewagen, Bistro steht nicht wie geplant zur Verfügung.

Dieser Use Case ist nicht umgesetzt in der Open-Data-Plattform

Weiterführende Angaben